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15. Mai –Vater und Sohn

Wir kamen an diesem Tag aus Einsiedeln und trafen nach einigem Auf und Ab schließlich auf den Züricher See und die Stadt Larchen. Es deprimierte uns tatsächlich etwas, da wir zwar diesen unglaublichen Ausblick von dort oben genießen konnten, jedoch gleichzeitig auch die Bergkette, welche von vereinzelten Schneefeldern durchzogen war, und welche sich auf der anderen Seite des Tals befand gut sehen konnten. Diese mussten wir überqueren um unserem Ziel (St. Gallen) etwas näher zu kommen. Wir wählten also die direkteste Route durch das Tal und fanden uns plötzlich in einem Naturschutzgebiet direkt am See wieder, dessen Weg zugegebenermaßen sehr schön war, jedoch endlos zu sein schien… Bleiben konnten wir hier auch nicht, da die Schweizer hier recht sensibel sind und es, wenn man es wagen sollte sein Zelt in einem Naturschutzgebiet aufzubauen, zu einer Strafe von bis zu 10 000 CHF kommen könnte. Alles in allem kamen wir jedoch so K.O. wie lange nicht mehr am Abend in einem Dorf an. Wir waren so müde, dass wir nicht einmal genau wussten wo wir eigentlich waren. Wir klingelten bei einem Haus, woraufhin hinter uns eine Stimme ertönte, die fragte, was wir dort machen. Der Mann stellte sich als Patrick vor und meinte, dass er in diesem Haus wohne, zusammen mit seiner Frau und seinem 90 Jahre alten Vater und das die Entscheidung, ob wir hier schlafen dürfen bei seinem Vater liegen würde. Also warten wir nach erneutem Klingeln auf die Ankunft des Vaters. Dieser war, wie bereits erwähnt, schon recht alt und öffnete uns auf Krücken die Tür. Nachdem wir ihm unser Anliegen geschildert hatten grinste er jedoch breit und murmelte einen Satz auf Schweizer Deutsch vor sich hin und fing dann an zu lachen. Ich grinste etwas unsicher und schaute den Sohn fragend an. Dieser lachte nun über mein Gesicht und meinte, dass sein Vater gesagt hat, dass wir gern im Garten schlafen können solange wir keine Banditen sind, da nur nette Leute in seinem Garten schlafen dürfen. Nach einigen weiteren Gesprächen, einer Dusche, einem Kaffekränzchen und weiteren unverständlichen Witzen fanden wir uns schließlich im Wohnzimmer wieder und ich schaute zusammen mit Vater und Sohn die Eishockey WM Schweiz gegen Österreich. Dabei redete der Vater ununterbrochen auf mich ein und der Sohn versuchte für mich zu übersetzen und gleichzeitig die Schweizer anzufeuern und den Kommentator des Spieles zu übersetzen. Auch die Frau von Patrick gesellte sich bald zu uns und es war alles in allem ein wunderschöner Abend, mit gelegentlichen Unterbrechungen, da der Vater von Zeit zu Zeit aufsprang und hektisch ausrief dass wir schnell unsere Schuhe reinstellen sollen, da diese ja sonst kalt werden würden. Am Ende schlug er noch vor, dass wir im Wohnzimmer schlafen sollten, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder, da er, wie er uns sagte schlafwandelt und uns somit nicht wecken möchte, in dem er auf uns trete.

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